Interne Nachfolge

Nachfolge: „Allein rumzuwursteln kann teuer werden“

Text: NRW Bank; Fotos: NRW Bank

Melanie Baum ist mit dem Familienbetrieb ihres Vaters aufgewachsen und half hier bereits als 15-jährige Schülerin aus. 2014 übernahm sie schließlich die Geschäftsführung bei Baum Zerspanungstechnik in Marl – und nur zwei Jahre später das gesamte Unternehmen. Unterstützung erhielt sie dabei von der NRW.BANK.

Vor fast 40 Jahren gründete Hans-Peter Baum sein Metallverarbeitungsunternehmen im Ruhrgebiet als Einmannbetrieb. Mittlerweile fertigen bei Baum Zerspanungstechnik knapp 60 Mitarbeitende anspruchsvolle Dreh- und Frästeile. „Mein Vater wollte mit Top-Leuten Top-Produkte für zufriedene Kunden herstellen. Das war immer unser großer gemeinsamer Nenner“, erklärt Melanie Baum das Leitbild ihres Vaters.

Einstieg mitten in der Krise

Dass sie das Familienunternehmen einmal übernehmen würde, war nicht immer klar. Zwar hatte sie schon früh in verschiedenen Bereichen bei Baum Zerspanungstechnik ausgeholfen, doch ein Maschinenbau-Studium, um den Betrieb zu übernehmen, hatte der Vater ihr ausgeredet. „Mein Vater ließ mir die freie Wahl, was eine mögliche Nachfolge betraf. Er riet mir, meinen eigenen Weg zu gehen“, sagt Melanie Baum. Als Hans-Peter Baum seine Tochter nach der Finanzkrise 2008 bat, ihn bei der Strategiearbeit zu unterstützen, stieg die studierte Betriebs- und Kommunikationswissenschaftlerin jedoch schnell Vollzeit in die Firma ein. Mit Erfolg: Gemeinsam führten sie den Betrieb aus der Krise.

Gründliche Nachfolgeplanung braucht Zeit

Bereits ein Jahr später begann Melanie Baum mit einem durchdachten Nachfolgeplan ihren Weg in die Geschäftsführung. In einem klassischen Traineeprogramm lernte sie sämtliche Unternehmensbereiche kennen. „Nach zwei Jahren war klar, dass ich die Nachfolge antreten würde“, erzählt Melanie Baum. Für die endgültige Übergabe ließen die Baums sich Zeit, um die Nachfolge gründlich zu regeln. Schließlich kaufte Melanie Baum ihrem Vater den Betrieb im Jahr 2016 vollständig ab; dafür gründete sie ein neues Unternehmen. Unterstützung erhielt sie von der NRW.BANK. Die Förderbank für Nordrhein-Westfalen steht mittelständischen Unternehmen wie der Firma Baum Zerspanungstechnik in vielen Belangen langfristig zur Seite und bietet für jeden Finanzierungsanlass das passende Produkt: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Seminar- und Beratungsangeboten. „Bei der Nachfolgeplanung gibt es viele Aspekte zu beachten – von rechtlichen über wirtschaftliche bis hin zu familiären. Die Begleitung und Beratung der NRW.BANK waren dabei sehr wertvoll“, sagt Melanie Baum.

Zukunftsthemen stets im Blick

Schon während des Nachfolgeprozesses richtete sie ihren Blick stets in die Zukunft: Sie entwickelte nicht nur Vertrieb, Personalmanagement und Marketing des Familienbetriebs weiter, sondern machte ihn auch fit für die Digitalisierung. Auch dabei stand ihr die Förderbank beratend zur Seite: „Die NRW.BANK hat mich neben dem Nachfolgeprozess auch in zentralen Investitionsfragen unterstützt“, sagt Melanie Baum. „Allein rumzuwursteln kann am Ende teuer werden. Externe Expertise ist unverzichtbar.“ Ihre Erfahrungen gibt sie heute selbst weiter als Referentin bei NRW.BANK-Workshops und Veranstaltungen von Nachfolgeorganisationen.

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