Externe Nachfolge

Traumberuf Firmengründer! Wie man ein Unternehmen aufbaut, das man verkaufen will

Text: Daniela Prüter; Fotos: Adobestock

Wenn man schon während des Wirtschaftsstudiums merkt, dass man besonders gut Marktnischen und aktuellen Bedarf erkennt, dass man die Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung schnell schaffen und Investoren begeistern kann – dann sollte man darüber nachdenken, Firmen zu gründen, die man später gewinnbringend verkaufen kann.

Um eine bodenständige Analogie zu bemühen, sollten wir in eine Baumschule gehen: Hier sind Fachleute, die genau wissen, welches Samenkorn unter welchen Bedingungen gut keimt. Unter ihren Händen kommt der erste Trieb in die Erde, sie wissen, wann die Pflanze einen größeren Topf benötigt und welche Nährstoffe sie braucht, und sie sind es auch, die den vielversprechenden jungen Baum am Ende in andere gute Hände abgeben. Im Bereich der Wirtschaft sieht das – wenn auch viel komplexer – im Prinzip ganz ähnlich aus. Es gehört besonderes unternehmerisches Talent dazu, von Anfang an alle Weichen möglichst richtig zu stellen. Und man sollte klug genug sein, sich gute Berater an die Seite zu holen. Peter Schulten, Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter der WESTFALENFINANZ in Dortmund, begleitet seit über 20 Jahren Transaktionen im deutschen Mittelstand. Auch er stellt fest, dass das Ansinnen, eine Firma „hochzuziehen“, um sie später gut verkaufen zu können, immer häufiger an ihn herangetragen wird. „Waren es früher vor allem die Start-ups, die mal eben aus dem Nichts gebildet und dann schnell von jemand anderem übernommen wurden, so sind es mittlerweile Firmen aus ganz verschiedenen Branchen, die ‚built to sell‘ aufgebaut und dann übernahmefertig gemacht werden. Wer aber glaubt, so ein Gründer wäre halbherzig dabei, der täuscht sich. Gerade wenn man eben nicht plant, ein über mehrere Generationen in Familienhand befindliches Unternehmen zu erschaffen, muss man erst recht engagiert dabei sein.“ Leidenschaftlich sind diese Gründer und sie verfügen neben einem sehr fundierten BWL-Wissen auch über das notwendige Einfühlungsvermögen in die Belange der jeweiligen Branche und ihrer Fachkräfte.

Verschiedene Formen des „Exit“ sind möglich

Allen Exit-, also Ausstiegs- oder Rückzugs-Strategien ist gemeinsam, dass mit dem Verkauf der Firma Gewinne erzielt oder wenigstens Verluste minimiert werden sollen. Die eigene Investition mindestens zurückzuerhalten ist das Ziel. „Beim Aufbau eines Unternehmens kann der Teil-Exit unter Umständen sinnvoll sein“, erläutert Peter Schulten. „Er hat den Zweck, frisches Kapital für weiteres Wachstum zu generieren. Wenn die sogenannten ,Serial Entrepreneurs‘ immer wieder neue Ideen und Firmen groß machen, kann dieser Schritt während der Wachstumsphase gut sein.“ Während die Start-up-Gründer oft verkaufen, weil sie von größeren Mitbewerbern Angebote erhalten, denen sie nicht widerstehen können, ist der gezielte Exit von vorneherein kalkuliert. Ein wichtiger Punkt ist es, das Geschäftsmodell vom Unternehmer unabhängig zu machen. Wenn wertvolle Geschäftsbeziehungen über die führende Person laufen, wirkt sich das negativ auf den geschäftlichen Erfolg unter einem neuen Besitzer aus. „Es erfordert unternehmerisches Geschick und viel Fingerspitzengefühl, auf der einen Seite Führungspersönlichkeit zu sein und die Belegschaft mitzureißen, auf der anderen aber das Unternehmen so aufzustellen, dass man selbst austauschbar ist“, so Peter Schulten. „Gerade wer den Exit schon von Anfang an im Blick hat, will am Ende nicht wegen fehlender Flexibilität darum bangen, den vollen Preis zu erhalten, oder während einer langen Earn-out-Phase im Unternehmen gebunden bleiben.“ Das Team der WESTFALENFINANZ stärkt gerade während des Aufbaus einer Firma dem Gründer den Rücken. Mit klarem Blick auf die entscheidenden Zahlen und Eckdaten helfen die Experten, im Alltagsbusiness die relevanten Faktoren nicht zu vernachlässigen.

Auch Corona hat die Branche verändert – wer schnell reagiert, ist im Vorteil!

Man muss ganz klare Fragen stellen, wenn der Verkauf eines Unternehmens ansteht. Neben den Kennzahlen ist es wichtig, wie abhängig jemand vom Markt ist, von Lieferanten, von großen Kunden oder auch der Managementebene. „Momentan würde niemand anfangen, ein Business mit Verbrennungsmotoren hochzuziehen“, erklärt Peter Schulten. „Batterien für Elektromobilität sind Erfolg versprechend und Nischen. Beispielsweise müssen Batteriehersteller eine spezielle Brandschutzverordnung einhalten. Ein Beratungsunternehmen, das sich auf genau diese Zertifizierung spezialisiert hat, findet hier also optimale Bedingungen, kann in eine echte Marktlücke stoßen. Dinge, die jemand gerne hätte, lassen sich in Krisenzeiten nicht so gut verkaufen wie Dinge, die jemand regulatorisch haben muss.“ Viele Trends haben sich während der Pandemie entwickelt, Stichwort „Cocooning“. Während die Menschen zu Hause bleiben mussten, bekam das eigene Ambiente, eine schöne Terrasse, ein Pool oder wenigstens ein hochwertiger Grill eine größere Bedeutung. Wer in ein schönes Umfeld investiert hat, inspiriert damit auch seine Nachbarn. Der Boom in allen Branchen, die davon profitieren, dürfte daher nicht mit dem Fallen der Corona-Beschränkungen vorbei sein. „Wer seine Dienstleistung oder sein Produkt in feste Standards gepackt hat, sollte seinen Cashflow umstrukturieren. Wenn man die Gebühren für Leistungen oder Waren im Voraus berechnet, ist man nicht durch den eigenen Kassenbestand limitiert und übersteht auch Phasen mit großem Wachstum“, ergänzt Peter Schulten. „Diese kleine Stellschraube ist gerade dann bedeutend, wenn zwischen Auftragseingang und Abschluss eine längere Zeit vergeht. Käufer finden diese Struktur interessant, weil sie während und nach der Übernahme kein eigenes Kapital einbringen müssen.“ Schultens Klienten sind beide: Käufer und Verkäufer. Aus diesem Grund ist die WESTFALENFINANZ so schnell und sicher, wenn es um erste Einschätzungen geht.

Intelligentes Online-Tool schließt Lücke bei der Unternehmensbewertung

Die kleinen und mittleren Unternehmen fallen bei den meisten gängigen Bewertungsmethoden durchs Raster. Gerade sie sind aber so interessant für die Gründer mit der Exit-Strategie im Hinterkopf. Normalerweise sind die Kriterien für die Wertermittlung auf große, am Kapitalmarkt gehandelte Unternehmen zugeschnitten. Peter Schulten: „Eine mehrjährige Planungsrechnung, ein aussagefähiger Businessplan und andere notwendige Unterlagen liegen aber eben bei kleineren Unternehmen in der Regel noch nicht vor. Wir haben einen Weg gefunden, genau diese Lücke zu schließen, mithilfe einer Unternehmensbewertung nach IDW S1. Konkret bedeutet das, wir bereinigen die steueroptimierten Jahresabschlüsse von KMU so, dass am Ende nur das tatsächliche operative Ergebnis entscheidend ist. Und dieses Ergebnis ist eben oft deutlich höher als das rein steuerliche.“ Um den Einstieg in den Exit möglichst unkompliziert zu gestalten, hat man ein eigenes Online-Tool entwickeln lassen. Das Wissen darüber, auf welche Aspekte potenzielle Käufer achten, ist hier eingeflossen. Wenn die Unternehmer online und anonymisiert ihre Kennzahlen eingeben, werden sie im Folgenden durch einen Prozess geführt, der wichtige Kriterien abfragt. Empfehlenswert ist es, dieses Online-Tool auf der Webseite der WESTFALENFINANZ frühzeitig zu nutzen, denn die dabei gewonnenen Erkenntnisse helfen, wichtige Firmenentscheidungen richtig zu treffen. Idealerweise dauert es durchschnittlich drei Jahre, bis ein neues Unternehmen reif für den Exit ist. Und da kommen wir noch einmal auf die Pflanzenwelt zurück: Wer später als Baum bestehen will, muss ein kräftiges Wurzelwerk gebildet haben.

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