Erb- und Gesellschaftsrecht: Auf was sollte man bei der Unternehmensnachfolge achten?
Für den Übergeber heißt es, sein Lebenswerk aus der Hand zu geben. Für den Übernehmer heißt es, in die Phase der Existenzgründung einzutreten. Auf beiden Seiten beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Damit dieser optimal gelingt, ist eine entsprechende Planung, verbunden mit einer guten Strategie, erforderlich. Neben persönlichen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten kommt – egal, ob Sie Übergeber oder Übernehmer sind – eine Reihe von rechtlichen Fragen auf. Wichtig ist, dass der Übergeber bzw. Erblasser seine Regelungsziele eindeutig formuliert und die erb- und gesellschaftsrechtlichen Regelungen aufeinander abgestimmt werden. Weitere Themen:  Vor- und Nachteile und mögliche Korrekturen des Berliner Testaments, gesellschaftsrechtliche Gestaltungsmöglichkeiten bei familieninterner und -externer Unternehmensnachfolge.

Unternehmenswert und Finanzierung der Unternehmensnachfolge
Der Unternehmenswert ist einer der zentralen Aspekte bei der Übergabe und Nachfolge von ‎Unternehmen. Den absolut richtigen und objektiven Unternehmenswert gibt es nicht. Viel mehr ist er der Kaufpreis das Ergebnis ‎längerer, häufig zäher Verhandlungen zwischen Verkäufer und Käufer. Für viele Unternehmer stellt er Verkauf des Unternehmers eine wesentliche Grundlage für ihre Altersversorgung dar. Entsprechend kalkulieren sie ihren Verkaufspreis. Andererseits muss der Überneh­mer in der Lage sein, den Kaufpreis zu finanzieren und den Kapitaldienst dafür leisten zu können, ohne die Substanz des übernommenen Unternehmens angreifen zu müssen. Für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge ist es erforderlich beide Sichtweisen in Einklang zu bringen. Die Möglichkeiten zur Finanzierung des Kaufpreises spielen dabei eine wichtige Rolle.

Erfolgreiche Unternehmensnachfolge in der Praxis

Das Lebenswerk weitergeben: Für viele Unternehmerinnen und Unternehmer ist das keine einfache Sache. „Viele Unternehmer schieben die Nachfolgeplanung vor sich her, weil sie sich emotional schwer damit tun ihr Lebenswerk in andere Hände zu geben“, stellt IHK-Nachfolgeberater Dr. Reinhard Rieger immer wieder fest. Daher sein eindringlicher Appell: „Unternehmerinnen und Unternehmer sollten ihre Nachfolge als enorm wichtige strategische Managementaufgabe verstehen – nicht als Problem oder Schwäche.“ Wie ihre Nachfolgen gelungen sind, das erzählen Unternehmensübergeber und Übernehmer aus der Region. Dabei lief vieles im jahrelangen Prozess nach Plan und einiges adhoc.