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Hagener Henke AG startet mit einer Familienverfassung neu

Foto: Martin Steffen / Henke AG, Text: Jens Helmecke

16 Köpfe aus drei Generationen des Mittelständlers Henke AG diskutierten zwei Jahre lang über Werte und Wichtiges. Am Ende steht eine Verfassung.

Generationenwechsel beim Familienunternehmen Henke AG aus Hagen. 16 Mitglieder der Unternehmerfamilie (Brüggemann, Ester, Henke) haben sich eine Familienverfassung gegeben, die Werte und Regeln für den Fortbestand beinhaltet und als moralisch binden angesehen wird. Im Bild von links: Karl-Heinz Ester (4. Generation), Jürgen Henke (3. Gen.), Philipp Brüggemann (5. Gen.), Nina Ester (5. Gen.), Jan Brüggemann (5. Gen.).

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Essmann`s Backstube sichert Unternehmensnachfolge

Foto (Quelle): Essmann, Text: Wirtschaft aktuell

Altenberge – Die Auctus Capital Partners AG aus München hat – vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamtes – sämtliche Unternehmensanteile der Essmann`s Backstube aus Altenberge übernommen. Wie Essmann in einer Pressemeldung mittteilt, will der bisherige Inhaber und Geschäftsführer, Matthias Essmann (65), der in seiner Familie selbst keinen Nachfolger hat, sein Lebenswerk durch die Integration in eine bundesweit agierende Gruppe aus der Bäckereibranche langfristig absichern.

Essmann bleibt dem Unternehmen künftig als Geschäftsführer ebenso erhalten wie die aktuellen Geschäftsführer Klaus Stenneken, Marion Wüller und Klaus Große Besten. „Wir sind sehr stolz, was wir mit unseren tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreicht haben und möchten gemeinsam mit ihnen das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickeln und den Wachstumskurs der letzten Jahre fortsetzen. Mit Auctus haben wir nun einen starken Partner gefunden, der uns langfristig die Sicherheit gibt, unsere Ziele zu erreichen. Alle Arbeitsplätze bleiben natürlich erhalten und weitere Wachstumsinvestitionen sind geplant“, betont Essmann.

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Unternehmen im Wandel: Herausforderung Generationenwechsel

Die Übergabe von Firmen an die nächste Generation ist oft mit Herausforderungen verbunden. Häufig stellt sich die Frage: Wer übernimmt das Unternehmen und wie läuft das ab? Bei Maincor aus Knetzgau führen der Sohn und der Vater gemeinsam die Firma.

Jeder zweite Unternehmer im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt ist über 50 Jahre alt. In vielen Unternehmen steht daher bald die Frage an, wer den Betrieb übernehmen soll: Jemand aus der Familie oder jemand externes? Und wie soll das ablaufen? Denn eine Übergabe an die nächste Generation birgt große Herausforderungen: Fachliche wie etwa die Digitalisierung, menschliche wie die Work-Life-Balance und strategische. Hinzu kommt der Dialog zwischen den Generationen.

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Unternehmensnachfolge: Grundsätze für den Erfolg

Das eigene Unternehmen an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben, stellt einen komplexen Prozess dar. Um diesen erfolgreich zu durchlaufen, sollten Sie auf die folgenden Aspekte besonders achten.

Das eigene Unternehmen zu verkaufen, stellt eine große Herausforderung im Leben eines jeden Unternehmers dar. Nicht nur, dass das Emotionale dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielt, auch die Maßnahmen, die im Vorfeld zu treffen sind, sind meist vielfältig und zeitintensiv. Daher erhalten Sie hier die wichtigsten Tipps und Tricks, um Ihre Unternehmensnachfolge erfolgreich zu gestalten. Mehr unter…


Handwerk neu entdeckt

DUNNINGEN Vor knapp zwei Jahren übernahm Metzgermeister und Betriebswirt des Handwerks Markus Benz die alteingesessene Metzgerei Graf in seinem Heimatort Dunningen im Schwarzwald. Der Metzger aus Leidenschaft krempelte den seit 1901 in vierter Generation geführte Familienunternehmen völlig um. Aus der Reihe „Menschen im Fleischerhandwerk“ der afz – allgemeine fleischer zeitung. Mehr hier…


Gleichlautende Erlasse zur Erbschaftsteuer: Risiken bei Umwandlungen für die Unternehmensnachfolge

Kürzlich wurden die gleichlautenden Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder vom 13.10.2022 zur erbschaftsteuerlichen Behandlung von (jungem) Verwaltungsvermögen und (jungen) Finanzmitteln bei Umwandlungsvorgängen veröffentlicht (BStBl I 2022 S. 1517). Vor dem Hintergrund, dass junges Verwaltungsvermögen und junge Finanzmittel vollumfänglich und ohne jegliche Begünstigung der Erbschaft- und Schenkungsteuer unterliegen, sind die Erlasse bei geplanten und ungeplanten Unternehmensnachfolgen von größter Bedeutung. Mehr hier…


Thrun Reisemobile

Text: Emrich Welsing; Fotos: Jo Gemke

„Ich rate zu strenger Zubehör-Diät“

Es gibt wohl keine individuellere Form, die Welt zu erkunden, als die Reise mit einem Wohnmobil. Der Markt wächst und mit ihm die Vielfalt der Angebote, die man kaum leichter sondieren kann als entlang der größten Caravan-Straße Europas in Mülheim an der Ruhr. Carsten Thrun bietet hier die breiteste Auswahl an.

Lebenswerk: Guten Tag, Herr Thrun. In den letzten Jahren hat das Caravaning einen regelrechten Boom erlebt und die Statistiken sagen, dass Ihre Branche gerade in der Corona-Zeit zu den Gewinnern gehört hat. Wie entwickelt sich der Markt aktuell aus Ihrer Sicht?

Carsten Thrun: Auch wenn wir zuletzt sehr hohe Zuwächse erlebt haben, bewegt sich die Branche mit aktuell rund 100.000 Neuanmeldungen im Jahr immer noch in einem Nischenmarkt. Das ist natürlich kein Vergleich zum Pkw-Markt mit rund 2,6 Millionen Neufahrzeugen jährlich. Bei den Wohnanhängern verhält sich der Absatz relativ stabil. Bei den Reisemobilen ist die Nachfrage besonders 2020 nach oben geschossen. Da hat uns die Umsatzsteuersenkung im zweiten Halbjahr eine Sonderkonjunktur beschert, denn 90 Prozent unserer Kunden sind Privatverbraucher und drei Prozent zusätzlicher Nachlass hatte beim Preis eines Wohnmobils schon signifikante Auswirkungen.

Lebenswerk: Ja, das hat sicher einen ordentlichen Schub gegeben.

Carsten Thrun: Das hat damals in jedem Fall einen Schub gegeben, dafür verläuft das Geschäft jetzt allerdings um so verhaltener. Viele Kunden haben die Chance genutzt und ihren Kauf vorgezogen mit der Folge, dass wir die unerwartete Nachfrage garnicht so schnell bedienen konnten. Darum haben wir auch jetzt zum Teil noch Lieferzeiten bis zu 24 Monaten je nach Art des Fahrzeugs.

Lebenswerk: Zwischen welchen verschiedenen Möglichkeiten können Ihre Kunden denn wählen?

Carsten Thrun: Bei den Wohnmobilen müssen Sie zwischen zwei Segmenten unterscheiden. Die tatsächlichen Reisemobile sind neben den Schlafplätzen, dem Wohn- und dem Kochbereich auch mit Dusche und Toilette ausgestattet, bei voller Stehhöhe im Fahrzeug. In den Freizeit-Fahrzeugen oder „Urban-Vehicles“ können Sie schlafen und kochen, haben aber keinen eigenen Sanitärbereich. Diese Fahrzeuge sind wie ein Pkw mit Zusatzfunktion, zum spontanen Übernachten gut geeignet für einen Wochenendtrip oder für den Action-Sport in freier Natur. Viele bieten durch ein Aufstelldach auch einigen Komfort, sprechen aber eine andere Zielgruppe an als die größeren Reisemobile.   

Lebenswerk: Und dann gibt es noch den klassischen Wohnwagen, den man mit einem normalen Pkw ziehen kann.

Carsten Thrun: Auch hier haben Sie wieder ein anderes Nutzerverhalten. Der Wohnmobil-Reisende möchte spontan sein können – vielleicht zwei, drei Tage an einem Ort und dann weiterfahren, um etwas Neues zu entdecken. Diese Kunden wollen in ihrem Urlaub viele verschiedene Orte kennenlernen. Sie fahren von Stellplatz zu Stellplatz und können auch mal an einem landschaftlich schönen Fleck die Nacht verbringen. Dafür können sie sich in vielen Ländern auf „das Recht der ersten Nacht“ berufen, um die eigene Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. 

Der Wohnwagen-Kunde ist anders gestrickt. Er freut sich schon den ganzen Winter darauf, im nächsten Jahr wieder auf den Campingplatz zu fahren, wo er neben den bekannten Camping-Nachbarn steht, um mit ihnen den Sommerurlaub zu verbringen. Natürlich sind die Grenzen zwischen den Kundenprofilen fließend, aber im Wesentlichen geht es den Leuten doch um die Art der sozialen Kontakte, die sie in ihrem Urlaub pflegen wollen. Der Reisemobilist möchte vielleicht eher für sich sein oder sich auf Erlebnisse mit fremden Menschen einlassen, während der Wohnwagenurlauber die soziale Gemeinschaft zu schätzen weiß. 

Lebenswerk: Also alles eine Frage der Erlebnisqualität?

Carsten Thrun: Ja, wobei das durchaus wechseln kann, mit dem Lebensalter oder auch abhängig von Jahreszeiten und Reisewünschen. Stellen Sie sich z.B. eine Genussreise ins Elsass vor, bei der Sie im eigenen Wohnmobil auf dem Parkplatz des Gourmet-Restaurants übernachten können, um nach einem genussreichen Abend nicht noch Auto fahren zu müssen.

Lebenswerk: Bin ich denn bei der Auswahl meines Stellplatzes in Europa völlig frei?

Carsten Thrun: Da ist Europa ein Flickenteppich. In Deutschland ist es im öffentlichen Verkehrsraum überall erlaubt, wo es nicht explizit verboten ist. Auf einem Privatparkplatz, z.B. neben einem Restaurant, sollte ich den Gastronomen schon um Erlaubnis für die Übernachtung bitten. Man sollte es dabei auch vermeiden, mit Tisch, Stühlen, Grill und Markise ein campingähnliches Ambiente aufzubauen. Spezielle Stellplätze für Reisemobile gibt es in Deutschland eher selten. Da sind andere Länder in Europa besser bestückt. Mit einem Wohnwagen sollten Sie möglichst reguläre Campingplätze ansteuern, wobei es auch oft bei Landwirten schön gelegene Stellmöglichkeiten gibt. Bis zu zehn Plätze dürfen Bauern in manchen Regionen an Caravan-Gäste vermieten.    

Lebenswerk: Und wo sollte man es vermeiden, sich mit dem Wohnmobil aufzustellen?

Carsten Thrun: In viele touristische Zentren fallen Reisemobile oft zu mehreren Hundert an verlängerten Wochenenden ein oder sie blockieren die Promenade an schönen Küstenabschnitten in Holland, an der Côte d´Azur oder am Gardasee. Da habe ich volles Verständnis, wenn die Behörden oft Wohnmobil-Verbotszonen einrichten. Andererseits wird man an einem skandinavischen See sicher einen tollen, ungestörten Platz finden, um Lachse zu angeln und sie auf dem eigenen Grill zünftig braten zu können.  

Lebenswerk: Wenn wir mal über die Innenausstattung des mobilen Wohn-Schlaf-Esszimmers sprechen – wie frei ist man bei der individuellen Konfiguration und Gestaltung des Innenraums?

Carsten Thrun: Wenn wir über ein Fahrzeug in der Klasse über 3,5 Tonnen und über 150.000 Euro sprechen, sind Sie ziemlich frei. Aber das ist nicht der gefragte Markt, denn dann müssen Sie schon einen Lkw-Führerschein haben, um das Fahrzeug bewegen zu können. Die meisten Wohnmobile kosten in der Gewichtsklasse bis 3,5 Tonnen unter 100.000 Euro, und diese Fahrzeuge darf man noch mit dem üblichen Pkw-Führerschein fahren. Um das maximale Gewicht nicht zu überschreiten, haben die Hersteller ideale Grundrisse entwickelt, sorgen für die optimale Raumnutzung und bauen alles mit Leichtmaterialien aus. Bei den Möbelfarben oder dem Bezug der Sitzpolster hat man schon eine gewisse Auswahl. Für jeden Wohnmobilkäufer sollte die Gewichtsreduktion das vorrangige Kriterium sein, sonst kann es passieren, dass Sie vielleicht noch Ihren Hund mitnehmen dürfen, die Beifahrerin aber nicht.

Anders als im Pkw-Handel haben wir auf unseren Plätzen sehr viele vorkonfigurierte Fahrzeuge zur Auswahl stehen, die schon recht optimal und effektiv nach den Vorstellungen der allermeisten Kunden ausgestattet sind. Wer wirklich selbst konfigurieren will, muss in der Tat mit bis zu zwei Jahren Lieferzeit rechnen. 

Lebenswerk: Wie sieht es mit der technischen Zusatzausstattung aus – TV, Sicherheitstechnik, Klimaanlage?

Carsten Thrun: Auch hier ist das Gewicht das maßgebliche Kriterium. Mit der Digitalisierung werden die Geräte ja auch immer kleiner und leichter. Der WLAN-Router mit Außenantenne löst mittlerweile die SAT-Schüssel auf dem Dach ab. Auch eine Klimaanlage ist je nach Reiseziel sinnvoll, aber schon in der Kochecke sollte man sich in Bescheidenheit üben. Ich rate hier zur strengen Zubehör-Diät, aber wir erleben immer wieder, dass eine solche Diät nicht allen Kunden Spaß macht. Für Sicherheitsfragen bieten wir eine umfangreiche Beratung an.

Carsten Thrun:

Die Leidenschaft für Wohnmobilität wurde Carsten Thrun quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater und sein Onkel bauten bereits in den 70er-Jahren zunächst in Mülheim an der Ruhr, später dann in Duisburg und Krefeld mehr als 1.000 Wohnwagen jährlich aus. Davon war Carsten Thrun schon als Jugendlicher so begeistert, dass er als 14-Jähriger auf einer Messe das erste Mal einen Wohnwagen verkauft hat. Nach Ausbildung und Studium folgte 1991 mit 27 Jahren die erste eigene Selbstständigkeit, aus der heute vier Gesellschaften mit einem 75-köpfigen Team auf insgesamt 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche geworden sind. Hier hat der Kunde regelmäßig die Auswahl zwischen 400 Fahrzeugen von elf Marken. Mit einem Jahresumsatz von zuletzt 50 Millionen Euro gehört die Thrun Unternehmensgruppe zu den 20 größten Anbietern dieser Branche in Deutschland.  


Rosengarten – Ein Ort für Liebe und Wertschätzung

Text: Emrich Welsing; Fotos: Tobias Schwertmann

Die ROSENGARTEN GmbH ermöglicht Haustier- und Pferdehaltern einen würdevollen Abschied in Form einer Feuerbestattung – die letzte Reise mit einem guten Gefühl, trotz der Trauer.

In Deutschlands Haushalten lebten Ende des letzten Jahres 15,7 Millionen Katzen und 10,7 Millionen Hunde. Worüber die Zahlen des Statistischen Bundesamtes aber nichts verraten, ist die enge persönliche und emotionale Beziehung, die viele Menschen zu ihrem Haustier haben. Nicht umsonst spricht man in diesem Zusammenhang vom „besten Freund des Menschen“, mit dem viele Kinder über Jahre hinweg gemeinsam aufwachsen oder der für zahlreiche Senioren noch im Alter ein treuer Begleiter ist. Umso tiefer trifft es den Menschen, wenn der treue Hund oder die verschmuste Katze verstirbt. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von zehn bis 13 Jahren bei Hunden sowie zwischen zwölf und 18 Jahren bei Katzen kommt wohl jeder Haustierbesitzer früher oder später in die Situation, den unausweichlichen Tod seines Lieblings betrauern zu müssen.

Auch für Arndt Nietfeld gehört die damalige Trauer um seinen ersten Hamster, das Zwergkaninchen oder die Hofkatze zu den frühen Kindheitserinnerungen. Wer jedoch auf einem Bauernhof im niedersächsischen Badbergen aufwächst, der lernt vergleichsweise schnell den liebevollen Umgang mit seinem tierischen Freund. Jedes Leben verdient einen Abschied in Würde. „Auf unserem Hof hatten wir ausreichend Platz, und irgendwann reihte sich in unserem ruhig gelegenen Rosengarten ein kleines Holzkreuz an das nächste“, erinnert sich der heute 34 Jahre alte Unternehmer. „Ein Freund der Familie meinte irgendwann im Scherz, wir könnten hier ja bald einen Tierfriedhof eröffnen.“

Gegen große Widerstände

Diese Idee ging der Familie Nietfeld nicht mehr aus dem Kopf und sie fasste vor nun gut 20 Jahren den Plan, auf ihrem mehr als 250 Jahre alten Hof neben der Spezialisierung auf den Ackerbau tatsächlich auch eine würdige Bestattungsstätte für die Haus- und Kleintiere der Region einzurichten. Denn üblicherweise wurden verstorbene Haustiere anonym mit Schlachtabfällen und anderen Tieren in einer Tierkörperbeseitigungsanlage verwertet. „Damals gab es hierzulande nur ein Tierkrematorium in München“, blickt Arndt Nietfeld zurück. Hingegen waren die individuelle Einäscherung und Beisetzung von Haustieren z.B. in Holland oder Frankreich geläufiger.

In den Anfangsjahren hatten es Gisela und Wolfgang Nietfeld sehr schwer, ihre Idee umzusetzen. Nicht nur, dass vergleichsweise strenge Emissions-Vorschriften und Hygiene-Auflagen zu beachten waren – auch in der öffentlichen Meinung galt das Vorhaben auf dem Nietfeld-Hof in Badbergen als skandalös. Arndt Nietfeld: „Ich erinnere mich noch gut an bunte Protestplakate im Ort sowie umfangreiche Diskussionen mit dem Gemeinderat und den Behörden. Selbst Freundschaften sind in der Zeit zerbrochen, aber meine Eltern haben ihre Idee beharrlich und konsequent weiterverfolgt.“

Im Jahr 2002 gab es die erste behördliche Genehmigung, wobei der Businessplan zuerst davon ausging, die nähere Weser-Ems-Region und Bremen als Einzugsgebiet bedienen zu können. „Zunächst waren fünf Angestellte vorgesehen, aber die großen Startschwierigkeiten lösten sich bald auf, und in den letzten Jahren ist der emotionale Stellenwert des Haustiers generell deutlich gestiegen“, erläutert Arndt Nietfeld die weitere Entwicklung. Die ROSENGARTEN GmbH betreibt heute sieben Tierkrematorien und 45 Filialstandorte in Deutschland, Polen und bald auch in der Schweiz. Seit 2017 können Tierbestatter in Deutschland auch den rund 940.000 Pferdebesitzern das Angebot machen, sich von ihrem Liebling würdevoll zu verabschieden und ihnen ein bleibendes Andenken zu bewahren. „Unsere Dienstleistung ist mittlerweile für jeden liebenden Tierhalter zur Normalität geworden“, wobei heute gewählt werden kann zwischen der individuellen Einzelkremierung in Kombination mit einer Urnenbeisetzung, der Gemeinschaftskremierung, nach der die Asche in liebevoll angelegten Streubeeten verteilt wird, sowie der Basiskremierung mit einer Streuung der Asche auf Naturflächen im Umkreis des Tierkrematoriums in Badbergen.

Empathisches Kompetenzteam

Der wachsende Geschäftserfolg und das Alter brachten das Gründer-Ehepaar vor rund zehn Jahren an den Punkt, die Nachfolgeregelung zu planen. „Mein jüngerer Bruder Jochen zeigte vor vier Jahren Interesse, den landwirtschaftlichen Betrieb mit 300 Hektar Ackerfläche zu übernehmen, und ich habe die weitere Entwicklung unseres ROSENGARTENs als reizvolle Aufgabe gesehen, ohne von den Eltern gedrängelt worden zu sein“, erinnert sich Arndt Nietfeld, der zuvor eine erfolgreiche Karriere in der Möbelindustrie eingeschlagen hatte. Schritt für Schritt professionalisierte er nicht nur den Vertrieb und das Management, sondern schaffte neue Strukturen, optimierte die Prozesse und legt nach wie vor bei dem Angebot des ROSENGARTENs großen Wert auf die Mitarbeiterführung. Denn ihm ist sehr wichtig, „dass unsere Teammitglieder jederzeit die emphatische Kompetenz ausstrahlen, die unseren Tierhaltern über jede schwere Stunde hinweghilft“.

Diese leidenschaftliche Kompetenz spiegelt sich in jedem Detail des umfangreichen Angebots, für das Nicola und Arndt Nietfeld in der Familie die Verantwortung übernommen haben. „So traurig die Anlässe der Tierhalter sind, so erfüllend ist diese Form der Trauerbegleitung, wenn wir als Feedback die Dankbarkeit und Wertschätzung der Tierbesitzer spüren.“


Traumberuf Firmengründer! Wie man ein Unternehmen aufbaut, das man verkaufen will

Text: Daniela Prüter; Fotos: Adobestock

Wenn man schon während des Wirtschaftsstudiums merkt, dass man besonders gut Marktnischen und aktuellen Bedarf erkennt, dass man die Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung schnell schaffen und Investoren begeistern kann – dann sollte man darüber nachdenken, Firmen zu gründen, die man später gewinnbringend verkaufen kann.

Um eine bodenständige Analogie zu bemühen, sollten wir in eine Baumschule gehen: Hier sind Fachleute, die genau wissen, welches Samenkorn unter welchen Bedingungen gut keimt. Unter ihren Händen kommt der erste Trieb in die Erde, sie wissen, wann die Pflanze einen größeren Topf benötigt und welche Nährstoffe sie braucht, und sie sind es auch, die den vielversprechenden jungen Baum am Ende in andere gute Hände abgeben. Im Bereich der Wirtschaft sieht das – wenn auch viel komplexer – im Prinzip ganz ähnlich aus. Es gehört besonderes unternehmerisches Talent dazu, von Anfang an alle Weichen möglichst richtig zu stellen. Und man sollte klug genug sein, sich gute Berater an die Seite zu holen. Peter Schulten, Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter der WESTFALENFINANZ in Dortmund, begleitet seit über 20 Jahren Transaktionen im deutschen Mittelstand. Auch er stellt fest, dass das Ansinnen, eine Firma „hochzuziehen“, um sie später gut verkaufen zu können, immer häufiger an ihn herangetragen wird. „Waren es früher vor allem die Start-ups, die mal eben aus dem Nichts gebildet und dann schnell von jemand anderem übernommen wurden, so sind es mittlerweile Firmen aus ganz verschiedenen Branchen, die ‚built to sell‘ aufgebaut und dann übernahmefertig gemacht werden. Wer aber glaubt, so ein Gründer wäre halbherzig dabei, der täuscht sich. Gerade wenn man eben nicht plant, ein über mehrere Generationen in Familienhand befindliches Unternehmen zu erschaffen, muss man erst recht engagiert dabei sein.“ Leidenschaftlich sind diese Gründer und sie verfügen neben einem sehr fundierten BWL-Wissen auch über das notwendige Einfühlungsvermögen in die Belange der jeweiligen Branche und ihrer Fachkräfte.

Verschiedene Formen des „Exit“ sind möglich

Allen Exit-, also Ausstiegs- oder Rückzugs-Strategien ist gemeinsam, dass mit dem Verkauf der Firma Gewinne erzielt oder wenigstens Verluste minimiert werden sollen. Die eigene Investition mindestens zurückzuerhalten ist das Ziel. „Beim Aufbau eines Unternehmens kann der Teil-Exit unter Umständen sinnvoll sein“, erläutert Peter Schulten. „Er hat den Zweck, frisches Kapital für weiteres Wachstum zu generieren. Wenn die sogenannten ,Serial Entrepreneurs‘ immer wieder neue Ideen und Firmen groß machen, kann dieser Schritt während der Wachstumsphase gut sein.“ Während die Start-up-Gründer oft verkaufen, weil sie von größeren Mitbewerbern Angebote erhalten, denen sie nicht widerstehen können, ist der gezielte Exit von vorneherein kalkuliert. Ein wichtiger Punkt ist es, das Geschäftsmodell vom Unternehmer unabhängig zu machen. Wenn wertvolle Geschäftsbeziehungen über die führende Person laufen, wirkt sich das negativ auf den geschäftlichen Erfolg unter einem neuen Besitzer aus. „Es erfordert unternehmerisches Geschick und viel Fingerspitzengefühl, auf der einen Seite Führungspersönlichkeit zu sein und die Belegschaft mitzureißen, auf der anderen aber das Unternehmen so aufzustellen, dass man selbst austauschbar ist“, so Peter Schulten. „Gerade wer den Exit schon von Anfang an im Blick hat, will am Ende nicht wegen fehlender Flexibilität darum bangen, den vollen Preis zu erhalten, oder während einer langen Earn-out-Phase im Unternehmen gebunden bleiben.“ Das Team der WESTFALENFINANZ stärkt gerade während des Aufbaus einer Firma dem Gründer den Rücken. Mit klarem Blick auf die entscheidenden Zahlen und Eckdaten helfen die Experten, im Alltagsbusiness die relevanten Faktoren nicht zu vernachlässigen.

Auch Corona hat die Branche verändert – wer schnell reagiert, ist im Vorteil!

Man muss ganz klare Fragen stellen, wenn der Verkauf eines Unternehmens ansteht. Neben den Kennzahlen ist es wichtig, wie abhängig jemand vom Markt ist, von Lieferanten, von großen Kunden oder auch der Managementebene. „Momentan würde niemand anfangen, ein Business mit Verbrennungsmotoren hochzuziehen“, erklärt Peter Schulten. „Batterien für Elektromobilität sind Erfolg versprechend und Nischen. Beispielsweise müssen Batteriehersteller eine spezielle Brandschutzverordnung einhalten. Ein Beratungsunternehmen, das sich auf genau diese Zertifizierung spezialisiert hat, findet hier also optimale Bedingungen, kann in eine echte Marktlücke stoßen. Dinge, die jemand gerne hätte, lassen sich in Krisenzeiten nicht so gut verkaufen wie Dinge, die jemand regulatorisch haben muss.“ Viele Trends haben sich während der Pandemie entwickelt, Stichwort „Cocooning“. Während die Menschen zu Hause bleiben mussten, bekam das eigene Ambiente, eine schöne Terrasse, ein Pool oder wenigstens ein hochwertiger Grill eine größere Bedeutung. Wer in ein schönes Umfeld investiert hat, inspiriert damit auch seine Nachbarn. Der Boom in allen Branchen, die davon profitieren, dürfte daher nicht mit dem Fallen der Corona-Beschränkungen vorbei sein. „Wer seine Dienstleistung oder sein Produkt in feste Standards gepackt hat, sollte seinen Cashflow umstrukturieren. Wenn man die Gebühren für Leistungen oder Waren im Voraus berechnet, ist man nicht durch den eigenen Kassenbestand limitiert und übersteht auch Phasen mit großem Wachstum“, ergänzt Peter Schulten. „Diese kleine Stellschraube ist gerade dann bedeutend, wenn zwischen Auftragseingang und Abschluss eine längere Zeit vergeht. Käufer finden diese Struktur interessant, weil sie während und nach der Übernahme kein eigenes Kapital einbringen müssen.“ Schultens Klienten sind beide: Käufer und Verkäufer. Aus diesem Grund ist die WESTFALENFINANZ so schnell und sicher, wenn es um erste Einschätzungen geht.

Intelligentes Online-Tool schließt Lücke bei der Unternehmensbewertung

Die kleinen und mittleren Unternehmen fallen bei den meisten gängigen Bewertungsmethoden durchs Raster. Gerade sie sind aber so interessant für die Gründer mit der Exit-Strategie im Hinterkopf. Normalerweise sind die Kriterien für die Wertermittlung auf große, am Kapitalmarkt gehandelte Unternehmen zugeschnitten. Peter Schulten: „Eine mehrjährige Planungsrechnung, ein aussagefähiger Businessplan und andere notwendige Unterlagen liegen aber eben bei kleineren Unternehmen in der Regel noch nicht vor. Wir haben einen Weg gefunden, genau diese Lücke zu schließen, mithilfe einer Unternehmensbewertung nach IDW S1. Konkret bedeutet das, wir bereinigen die steueroptimierten Jahresabschlüsse von KMU so, dass am Ende nur das tatsächliche operative Ergebnis entscheidend ist. Und dieses Ergebnis ist eben oft deutlich höher als das rein steuerliche.“ Um den Einstieg in den Exit möglichst unkompliziert zu gestalten, hat man ein eigenes Online-Tool entwickeln lassen. Das Wissen darüber, auf welche Aspekte potenzielle Käufer achten, ist hier eingeflossen. Wenn die Unternehmer online und anonymisiert ihre Kennzahlen eingeben, werden sie im Folgenden durch einen Prozess geführt, der wichtige Kriterien abfragt. Empfehlenswert ist es, dieses Online-Tool auf der Webseite der WESTFALENFINANZ frühzeitig zu nutzen, denn die dabei gewonnenen Erkenntnisse helfen, wichtige Firmenentscheidungen richtig zu treffen. Idealerweise dauert es durchschnittlich drei Jahre, bis ein neues Unternehmen reif für den Exit ist. Und da kommen wir noch einmal auf die Pflanzenwelt zurück: Wer später als Baum bestehen will, muss ein kräftiges Wurzelwerk gebildet haben.


Privatbrauerei Jacob Stauder – Familienunternehmer aus Überzeugung

Text Miriam Leschke; Foto: Peter Wieler

Die Essener Privatbrauerei Jacob Stauder steht seit 1867 für Braukunst in höchster Qualität. Mit den beiden Cousins Thomas und Axel Stauder ist bereits die sechste Generation am Ruder, die den Familienbetrieb fit für die Zukunft macht.

Die Geschichte des Familienunternehmens begann im Jahre 1867, als der bayrische Bierbrauergeselle und Fassbinder Theodor Stauder die untergärige Brauweise in das damals noch kleine Landstädtchen Essen brachte und so die Stauder-Brautradition begründete. Sein Sohn Jacob Stauder verlegte den Sitz des Familienunternehmens auf eigenen Grund und Boden nach Altenessen und ließ die neue Brauerei 1888 unter seinem Namen in das Königlich Preußische Firmenregister eintragen.

Über 150-jährige Brautradition

Während des Ersten Weltkrieges erbte Caspar Stauder das Geschäft, der es auch durch die Weltwirtschaftskrise manövrierte. Darauf folgte sein Sohn Hans-Jacob Stauder, der die Brauerei durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges führte und den Betrieb zum 100-jährigen Bestehen 1967 an seine Söhne Claus und Rolf Stauder übergab. Rolf Stauder kam am 23. Oktober 2004, zwei Monate vor der Unternehmensübergabe an die sechste Generation, bei einem Unfall ums Leben. Seit dem 1. Januar 2005 wird das Unternehmen, das heute rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, nun von Axel und Thomas Stauder, beide Jahrgang 1967, geführt. Die beiden Cousins feierten 2017 mit ihrer Belegschaft das 150-jährige Jubiläum der Privatbrauerei.

So musste in den vergangenen 15 Jahrzehnten jede neue Generation unterschiedlichste Krisen und Marktveränderungen bewältigen – von Kriegen und Inflation über den Strukturwandel und den Konzentrationsprozess im Biermarkt in den 1970/80er Jahren bis hin zur gegenwärtigen Corona-Krise. Im Wettbewerb mit Großbrauereien und Konzernen, die den Bierpreis stark nach unten drückten, hatte die fünfte Unternehmer-Generation die Qualitätsmarke Stauder bereits erfolgreich in hochrangigen Hotels und der Gastronomie etabliert.

Kontinuität, Persönlichkeit und Verbundenheit zur Region

„Mein Vetter Axel und ich führen diese Strategie unserer Väter fort, indem wir unsere Stärken als alteingesessene familiengeführte Brauerei wie Tradition und handwerkliche Braukunst, Persönlichkeit, Kontinuität und regionale Verwurzelung als überzeugende Vorteile für die Verbraucher und Kunden herausstellen. In einem schrumpfenden Markt geht es als Familienunternehmen vor allem darum, persönlicher als die Wettbewerber und näher an den Menschen dran zu sein“, sagt Thomas Stauder. Der promovierte Betriebswirtschaftswissenschaftler leitete vor seinem Eintritt in das Familienunternehmen das Corporate Controlling bei der Unternehmensgruppe Tengelmann.

Die Privatbrauerei und ihre Geschäftsführer bekennen sich zu ihrem Heimatstandort Essen, indem sie sich vor Ort etwa im Sport, im sozialen Bereich und in der Kultur engagieren. „Axel und ich haben uns damals ganz bewusst dazu entschlossen, das Familienunternehmen als Namensträger in der sechsten Generation weiterzuführen“, betont Thomas Stauder. „Eine solche Entscheidung fällt man auch nicht von heute auf morgen, sondern das ist natürlich ein Entscheidungsprozess, der bei uns so knapp zwei Jahre gedauert hat, in denen wir uns eingehend mit den Geschäften der Brauerei beschäftigt und ausführliche Gespräche mit allen Beteiligten einschließlich der Belegschaft geführt haben.“

„Vor zehn Jahren sind wir in der Kommunikation in die Offensive gegangen, indem wir als Geschäftsführer mit unseren Gesichtern selbst Teil der Stauder-Werbekampagne geworden sind“, berichtet der Brauereichef. Neben der Plakat-Werbung ist die Essener Privatbrauerei mit dem eigenen Onlineshop auch im Internet und den sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Youtube aktiv. „Uns ist es wichtig, die Möglichkeiten der digitalen Medien komplett auszuschöpfen und wir freuen uns darüber, dass wir zum Beispiel über Instagram, wo wir seit 2018 vertreten sind, ein breites Feedback bekommen“, sagt Thomas Stauder.

Gelebte Unternehmensphilosophie

Oberste Prämisse der Privatbrauerei ist es, eine konstant hohe Qualität zu liefern. „Unsere Biere zeichnen sich durch ihren ganz besonderen Charakter und harmonischen Geschmack aus, die das Ergebnis traditioneller Braukunst, bester Rohstoffe wie die persönlich ausgesuchten Aromahopfen und einer schonenden Reifung in aller Ruhe sind“, erklärt der Geschäftsführer. Flaggschiff des Biersortiments ist natürlich das Stauder Premium Pils mit seiner feinherben Note. Mit den Jahren ist die Produktpalette immer größer geworden – jüngster Neuzugang im Sortiment ist der Stauder-Bierlikör.

Bei der Produktion steht auch heute noch die handwerkliche Braukunst im Mittelpunkt. Moderne Technologie tritt dort hinzu, wo sie die Qualität verbessert und Arbeitsabläufe optimiert. Für die Brautechnik ist Axel Stauder der Experte, der Brauwesen und Getränketechnologie an der TU München/Weihenstephan studiert hat und im Anschluss einen MBA in Barcelona erwarb. Bis 2004 arbeitete er in leitender Position bei Alnatura. Gemeinsam konnten die beiden Brauereichefs die Gastronomiekompetenz ihres Unternehmens weiter ausbauen, indem sie auf eine konsequente Markenführung und einen außergewöhnlichen Kundenservice setzen. Auch was die Mitarbeiterführung und -bindung angeht, ist die Privatbrauerei, die ein beliebter Ausbildungsbetrieb ist, sehr fortschrittlich. So sind viele Mitarbeiter bereits seit mehreren Jahrzehnten für das Familienunternehmen tätig. Darüber hinaus stellte das Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr mit dem 33-jährigen Marc Tintel den bundesbesten Brauer-Azubi, was die Ausbildungskompetenz der Essener noch einmal unterstreicht.

Meilensteine der jüngeren Firmengeschichte

In den mehr als 15 Jahren, in denen sie die Geschäfte der Privatbrauerei führen, haben Axel und Thomas Stauder einige Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, um den Familienbetrieb für die Zukunft zu wappnen. Mit dem Einbau einer neuen Abfüllanlage tätigten die Brauereichefs Anfang 2020 die größte Investition der letzten Jahrzehnte. „Wir haben im vergangenen Jahr einen neuen Flaschenfüller und eine neue Flaschenwaschmaschine angeschafft und in dem Zuge auch einen Großteil unseres Flaschenkellers renovieren lassen“, sagt Thomas Stauder. Die zwei Millionen Euro teure Modernisierung gestaltete sich recht aufwendig, da sich der „Flaschenkeller“ bei der Essener Brauerei im ersten Obergeschoss befindet, wohin die 37 Tonnen schwere Flaschenwaschmaschine mithilfe zweier Schwerlastkräne befördert werden musste.

„Diese Modernisierungsmaßnahme fiel genau mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammen“, berichtet der Geschäftsführer. „Um Lieferengpässe während des Einbaus der neuen Abfüllanlage auszuschließen, hatten wir uns vorab einen großen Vorrat an Leergut angelegt. Da wir anteilig mehr Fassbier als die Branche produzieren, sind wir dementsprechend auch abhängig von der Gastronomie. Das war aufgrund der coronabedingten Lockdowns in 2020 natürlich ein großes Problem. Erfreulicherweise konnten wir aber zumindest deutlich mehr Flaschenbier verkaufen. So kam es uns Mitte März, als der Einbau erfolgreich abgeschlossen war, dann sehr zugute, dass wir über ausreichend Leergut verfügten und die neue Anlage nun schneller und effizienter läuft als ihr Vorgänger.“ Zweifelsohne hat die Corona-Krise einen großen wirtschaftlichen Einschlag für das Familienunternehmen bedeutet, doch Thomas Stauder zieht dennoch keine durchweg negative Bilanz: „Die Verluste aus den Lockdown-Monaten müssen wir natürlich jetzt wieder abtragen und wir wissen, dass wir auch im nächsten Jahr noch nicht wieder das Absatzniveau vom Vorkrisenjahr 2019 erreichen werden“, so der Brauereichef. „Auf der anderen Seite sind wir bei dem strategischen Ziel, neue Konsumentengruppen für uns zu gewinnen und mehr Flaschenbier zu verkaufen, schneller vorangekommen als gedacht. Diesen Weg wollen wir auch weitergehen: Wir wollen die Menschen weiter davon überzeugen, dass Stauder ein herausragendes Qualitätsprodukt ist, das sein Geld wert ist.“


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