Mehr Übergeber – weniger Übernehmer

Heilbronn, : Um die enorme Bedeutung der Unternehmensnachfolge für die Wirtschaft der Region Heilbronn-Franken aufzuzeigen, hat die IHK Heilbronn-Franken die Altersstruktur der Unternehmen der Region untersucht. Dabei zeigen sich die Auswirkungen auf das Nachfolgegeschehen.

Die Unternehmerschaft in der Region Heilbronn-Franken ist heute mehrheitlich im Alter zwischen 40 und 60 Jahren (58 Prozent). Das Durchschnittsalter der Unternehmer ist also heute schon recht hoch. Der Anteil der jüngeren Gewerbetreibenden unter 30 Jahren ist vergleichsweise klein. In der Region Heilbronn-Franken insgesamt liegt dieser Anteil bei sieben Prozent.

Auswirkungen auf das Nachfolgegeschehen

Basierend auf der Altersstrukturerhebung der Unternehmer in der Region Heilbronn-Franken kann berechnet werden, wie viele Unternehmen in den kommenden Jahren zur Nachfolge anstehen werden. Es handelt sich lediglich um Schätzwerte, da verschiedene Entwicklungen über eine Reihe von Jahren zusammenspielen: Wann wird sich ein Unternehmer aus dem Geschäft zurückziehen oder wie viele Unternehmen werden in Zukunft gar nicht mehr übergeben, sondern mangels Zukunftsperspektiven still liquidiert?

Bei der Betrachtung des Zeitraums von heute bis zum Jahr 2023 ist davon auszugehen, dass Unternehmer, die aktuell 60 Jahre und älter sind, in diesem Zeitraum ihren Betrieb übergeben werden. Nach der Altersstrukturerhebung stehen jährlich von heute bis zum Jahr 2023 etwa 900 Unternehmen zur Übergabe in der Region an.

Betrachtung der einzelnen Landkreise

Bezogen auf die Teilregionen werden dabei zahlenmäßig die meisten Übergaben im Landkreis Heilbronn sowie im Landkreis Schwäbisch Hall stattfinden. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der aktuellen Altersstruktur der Unternehmer im Landkreis Heilbronn rund 3 400, im Landkreis Schwäbisch Hall rund 1 800 Betriebe, im Main-Tauber-Kreis rund 1 400, für die Stadt Heilbronn rund 1 300 und für den Hohelohekreis rund 1 000 Unternehmen bis zum Jahr 2023 zur Nachfolge anstehen werden (siehe Schaubild).

Anzahl der Übergaben wird weiter ansteigen

Noch „dramatischer“ wird es bei der Betrachtung der darauffolgenden Dekade von 2023 bis 2033. Hier ist davon auszugehen, dass Unternehmer, die heute 50 bis 59 Jahre alt sind, in diesem Zeitraum von einer Unternehmensnachfolge betroffen sein werden. Nach der IHK-Altersstrukturerhebung fallen rund 13 000 Unternehmer in der Region Heilbronn-Franken in diese Altersgruppe. Jährlich betrachtet stehen damit in der Dekade 2023 bis 2033 etwa 1 300 Betriebe zur Übergabe an. Die Anzahl der zu erwartenden Unternehmensübergaben steigt somit gegenüber der vorangegangenen Dekade deutlich an.

Mehr Übergeber – weniger Übernehmer

Die Demografie-Falle schlägt neben der steigenden Zahl an Übergebern allerdings noch an anderer Stelle zu. Durch zahlenmäßig schwächer besetzte jüngere Jahrgänge sinkt das Potenzial an Menschen in der Region Heilbronn-Franken, die für die Gründung eines neuen oder die Übernahme eines schon bestehenden Unternehmens infrage kommen.

IHK-Moderatorenkonzept

Zur Sicherung der Unternehmensnachfolge setzt die IHK Heilbronn-Franken seit 13 Jahren das von ihr entwickelte Moderatorenkonzept um. Ziel ist es, die regionalen Unternehmen frühzeitig für das Thema Unternehmensnachfolge zu sensibilisieren und entsprechende Vorbereitungen einzuleiten. Schließlich geht es darum die Unternehmen am Markt zu erhalten und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Seit dem Projektstart im Herbst 2003 wurden insgesamt knapp 1 100 Fälle von dem Nachfolgemoderator der IHK Heilbronn-Franken begleitet. Dies ist verbunden mit ca.16 600 Arbeitsplätzen und einem Jahresumsatzvolumen von rund 2,4 Milliarden Euro. Beeindruckende Zahlen, die die Bedeutung der ergriffenen Maßnahmen unterstreichen.

Quelle: http://m.pressebox.de/boxid/831033#

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