5 Tipps zur erfolgreichen Unternehmensnachfolge

Eine Unternehmensnachfolge ist eine höchst individuelle Angelegenheit

ein allgemeingültiges Modell für eine gelungene Unternehmensnachfolge existiert nicht.

Es gibt jedoch immer wiederkehrende „Muster“ und damit auch Tipps, die helfen können, eine Erfolg versprechende Strategie für die Nachfolge in Familienunternehmen zu entwickeln. Eine Auswahl stellen wir hier vor.

Die Anwaltskanzlei Aderhold aus Dortmund hat ein klares Erfolgsrezept zur Unternehmensnachfolge

Text: Thomas Corinth Fotos: Jan Schmitz

1. Frühzeitig planen und in der Familie kommunizieren

Seine Nachfolge sollte ein Unternehmer möglichst frühzeitig planen. Eine klare Kommunikation zu jeder Zeit bindet die Nachkommen (und deren Partner!) in den Nachfolgeprozess ein und vermeidet spätere Konflikte. So besteht auch die Möglichkeit, Wünsche und Ansprüche vor der Formulierung von Verträgen abzustimmen und eventuelle Ideen der Nachfolgegeneration mit einzubinden.

2. Klares Nachfolgekonzept aufsetzen

Eine Nachfolgeplanung sollte einem klaren Konzept folgen. Es ist z.B. zu klären, wer zum Gesellschafterkreis gehören wird und ob die Gesellschafter Einfluss auf das operative Geschäft bekommen sollen oder ob dieses in den Händen eines familienfremden Managements liegen soll.

Vier Lösungsmodelle werden oft als Basis einer Nachfolgelösung herangezogen: Bei der „Thronfolger-Lösung“ wird das Unternehmen an einen einzigen, meist familieninternen Nachkommen übertragen. Andere Nachkommen werden abgefunden.

Im Zuge der sogenannten „Pattex-Lösung“ werden miteinander harmonierende Geschwister vertraglich als Gesellschafter aneinandergebunden. Hier kann die häufig angeführte Familienverfassung einen guten Weg darstellen, um gemeinsam mit der Unternehmerfamilie ein passendes Konzept zu erarbeiten.

Sollten weder die Thronfolger- noch die Pattex-Lösung einen gangbaren Weg bieten, kann eine „Exit-Lösung“ unabdingbar sein. Es ist immer häufiger zu beobachten, dass das Unternehmen außerhalb der Familie verkauft wird – häufig an Wettbewerber oder strategische Investoren, teils auch an Private-Equity-Investoren. Allerdings zeigen sich häufig Probleme bei der Ermittlung eines geeigneten Kaufpreises, insbesondere in kleinen mittelständischen Unternehmen, die stark von der Persönlichkeit des Unternehmers abhängen. In solchen Fällen kann der Verkauf an einen oder mehrere leitende Mitarbeiter eine Option darstellen, gegebenenfalls in Kombination mit variablen Kaufpreismodellen oder Kaufpreisstundungen.

Zu erwähnen bleibt die „Stiftungs-Lösung“, die in der Praxis ebenfalls an Bedeutung gewinnt: Bei der Stiftungs-Lösung wird das Unternehmen an eine von der Unternehmerfamilie errichtete (nicht zwingend gemeinnützige) Stiftung übertragen. Die Stiftungs-Lösung soll vor allem – im Sinne größtmöglicher Nachhaltigkeit – den dauerhaften Fortbestand des Unternehmens sichern. Gleichzeitig können Erträge zur Versorgung der Familie und/oder Unterstützung sozialer Projekte genutzt werden.

Ein klares Nachfolgekonzept sorgt für Sicherheit innerhalb der Familie und dient damit der Streitvermeidung. Auch für finanzierende Banken und andere Geschäftspartner ist eine strukturierte Nachfolgeregelung von großer Bedeutung.

3. Passende Rechtsform finden

Oft werden mittelständische Unternehmen von der Gründergeneration noch als einzelkaufmännisches Unternehmen geführt. Bei dieser Rechtsform ist es nicht ohne Weiteres möglich, das unternehmerische und private Vermögen zu trennen. Einfacher gestaltet sich dies bei Unternehmen in der Rechtsform der GmbH oder der GmbH & Co. KG oder der Aktiengesellschaft.

4. Steuerrechtliche Privilegien nutzen

Das Steuerrecht bietet besondere Privilegien bei der Fortführung eines Unternehmens nach einer Übertragung auf die nächste Generation. Die Erbschaftssteuer etwa wird ermäßigt, wenn der neue Eigentümer das Unternehmen für eine bestimmte Zeit fortführt. Für eine strukturierte Nachfolgeplanung sollte daher immer ein entsprechend qualifizierter Steuerberater eingebunden werden.

5. Notfall-Lösung zusammenstellen

Neben der „langfristigen“ Planung der Details einer passgenauen Nachfolge sollte eine „kurzfristige“ Hilfestellung nicht außer Acht bleiben. Eine kurzfristige Planung dient als Notfall-Lösung für unvorhergesehene Situationen, etwa einen Todesfall oder einen Unfall, durch den der Unternehmer langfristig nicht einsatzfähig ist. Hierfür sollte ein rechtlicher „Notfallkoffer“ bereitgestellt werden, der aus einer klaren und einfachen testamentarischen Regelung und einer passenden Vorsorgevollmacht besteht. Bei dem Nottestament sind insbesondere klare Regelungen zur Anteilsinhaberschaft zu formulieren und auch die Option zur Testamentsvollstreckung zu beachten, falls Kinder vorhanden sind, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben. Damit der Notfallkoffer im Notfall auch wirklich funktioniert, sollten auch diese Regelungen unbedingt mithilfe eines geeigneten Rechtsanwaltes oder Notars formuliert werden.

Fazit

Die Gestaltung eines Nachfolgeprozesses ist zwar komplex, bietet aber auch erhebliche Möglichkeiten ganz im Sinne der Absicherung des Lebenswerks eines Unternehmers. Es ist in jedem Fall vorteilhaft, frühzeitig erfahrene Berater einzubinden.

Die Kanzlei Aderhold aus Dortmund hat ein klares Erfolgsrezept zur Unternehmensnachfolge

Kanzlei-Gründer Professor Dr. Lutz Aderhold

Dr. Mathias Wiese

Dr. Thorsten Siepe

 

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